Porträt

Gemeinde Epsach

Epsach ist ein kleines, aber feines Seeländer Dorf in charakteristischer Lage am Rand des Grossen Mooses, eingebettet in einen dichten Obstbaumkranz. Auffallend sind die aussergewöhnlich homogene Dächerlandschaft, der intakte Dorfplatz mit ehemaliger Heimatstilkäserei, das alte Riegschulhaus und vor allem die zahlreichen Dorfbrunnen.

Der Ortsnamen ist keltischen Ursprungs und wird urkundlich erstmals 1244 genannt. Im Hochmittelalter gehörte das Dorf zur Grafschaft Nidau und kam mit dieser 1388 an die Stadt Bern. Der Gerichtsviertel Epsach der Landvogtei Nidau umfasste auch Gerolfingen, Täuffelen und Hagneck. Epsach gehörte damals zu den grösseren Dörfern der Region. 1764 zählte es 204 Einwohner. 1887 fielen einem Dorfbrand zahlreiche mit Stroh und Schindeln gedeckte Häuser zum Opfer. 1900 lebten im Dorf 366 Personen.

Die Lage abseits jeden Durchgangsverkehrs und die anhaltende Bedeutung der Landwirtschaft haben den Ort in seinem bäuerlichen Zustand belassen. Noch heute sind rund ein Drittel der erwerbstätigen Bevölkerung Bauern – was den höchsten Anteil im ganzen Amtsbezirk und einem höchsten in der Region entspricht. Schwerpunkt der lokalen Wirtschaft sind der Acker-, Gemüse- und speziell der Obstbau (Kirschen). Die alte Käserei am Dorfplatz zeugt von der gegen Ende des 19. Jahrhunderts gestiegenen Bedeutung der Milchwirtschaft. Seit 1950 liegt die Einwohnerzahl bei rund 300 Personen.

Die Entwässerung des Mooses (Länggraben 1925–1937) und die Güterzusammenlegung (Gesamtmelioration 1980–1994) verbesserten und veränderten die Flur nachhaltig.

Dorfbrunnen, erbaut im 18./19. Jahrhundert

Als Charakteristikum des kompakten Dorfes erweisen sich fünf längs der Strassen stehende und grösstenteils datierte Gemeindebrunnen. Ein weiterer Gemeindebrunnen befindet sich in der Baar. Die auffallend zahlreichen Brunnen mit ihren stattlichen monolithischen Jurakalksteintrögen sind ein eindruckvolles Zeugnis einer etappenweisen Realisierung der Wasserversorgung in den 1760er Jahren. Erneuerungen oder Nebentrogergänzungen kamen im 19. Jahrhundert hinzu. 1867 baute man neben die Brunnen zusätzliche Feuerweiher, diese wurden 1913 im Zuge der modernen Druckwasserversorgung aufgegeben.

Die Brunnen von Epsach sind, nebst den schützens- oder erhaltenswerten Bauernhäusern, Teil unseres Ortsbildes von nationaler Bedeutung.